Rogers "malt" nicht einfach Bäume, er tritt zu den einzelnen Baumindividuen in persönliche Beziehung, er spricht mit ihnen, er versteht die Bäume und die Bäume verstehen ihn. Er portraitiert die Bäume in ihrer eigenen Individualiät mit Akribie, arbeitet den individuellen Charakter jedes einzelnen Baumes heraus. Er zeigt Bäume als eindrucksvolle Gesamterscheinung ebenso wie unauffällige Details. Er arbeitet mit Bleistift und Kreide, mit Grafit und Pastellfarbe, sowie mit Öl.
Er zeigt Bäume von knorriger Gestalt, von schlichter Schönheit, sensibilisiert uns für das individuelle Detail, schärft den Blick und regt auch uns zur Zwiesprache mit der Natur an. Aber er zeigt auch, wie zerbrechlich und verletzbar Bäume trotz mächtiger Gestalt und sprichwörtlicher Stärke sind. Zeigt, wie Bäume mit den Unbilden der Zeit ringen, zeigt, wie Bäume in Würde sterben. Zeigt, welchen Mißhandlungen und Verstümmelungen Bäume bis heute ausgesetzt sind.
Bäume sind für Rogers Symbol des Bedrängtseins, des Mißhandeltwerdens, des geduldigen Leid ertragens. Er macht sich zum Anwalt der Bäume, übersetzt ihr Klagen über ihre Mißhandlungen durch den Menschen in Kunst.
Dr. Hans D. Knapp
Leiter der Internationalen Naturschutz Akademie Insel Vilm